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Objektführer
Technik&Industrie in Köln_top11Links Die herausragende Position der Stadt Köln als zentraler europäischer Handelsplatz kommt bis heute besonders durch international beachtenswerte Verkehrsbauten zum Ausdruck. In Köln kreuzen sich bedeutende Eisenbahnwege und Straßen mit dem wichtigsten europäischen Wasserweg: dem Rhein. Die Folge war die Entwicklung eines Brückenensemblems, mit dem Köln in der ersten Liga der Weltstädte mitsprechen kann. Dazu kommen die Hafenbauten im derzeit spektakulär umgebauten Rheinauhafen, der Hauptbahnhof direkt neben dem Dom und der einstmals als "Flugkreuz des Westens" verstandene Flughafen Butzweilerhof im Norden der Stadt. Die Bedeutung des Kölner Nahverkehrs wird anschaulich im Straßenbahnmuseum Thielenbruch dargestellt. Mit wenigen Ausnahmen entwickelte sich die Kölner Industrie in den Kölner Vorstädten: Kalk, Mülheim, Ehrenfeld/Braunsfeld, Porz, Nippes usw. Zu den innerstädtischen Ausnahmen gehörte die Schokoladenfabrik Stollwerck. Die Präsentation der Schokoladenherstellung im ehemaligen Staatlichen Zollamt des Rheinauhafens zählt zu den großen Touristenattraktionen Kölns. Auch die Produktion von Köllnisch Wasser hat mit dem Farina-Haus und dem Stammhaus 4711 zwei wichtige und sehr besuchenswerte Standorte in der Kölner City. Zu den bedeutenden Kölner Industriebetrieben gehört zuerst und vor allem als Herkuntsort des Verbrennungsmotors die "Gasmotorenfabrik Deutz" und das leider etwas abseits liegende Motorenmuseum der heutigen Deutz AG in Porz. Die 1926/27 in Köln entstandene Fabrik der "Ford-Motor Company" zeigt direkt am Rhein eine herausragende Industriearchitektur und ist ein äußerst lohnendes Objekt für eine Werksbesichtigung. Unverzichtbar für das Verständnis der Kölner Industriegeschichte sind die Kabelfabrik Felten&Guilleaume in Köln-Mülheim und die Maschinenfabrik Humboldt in Köln-Kalk. Diese Bauten und Objekte lohnen die Besichtigung für Einheimische und Fremde. Die Auswahl berücksichtigt industrie- und stadthistorische Bedeutung, die Zugänglichkeit der Orte für Besucher und den Erlebniswert durch Besuch benachbarter Attraktionen und geeigneter Verweilorte. Die Auswahl soll dem Besucher der Stadt einen raschen Überblick über Besichtigungsmöglichkeiten geben, die innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes angefahren und besichtigt werden können. Objektetop 1
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Radstation Breslauer Platz(Hauptbahnhof) Tel.: 1397190 Ö.: 5.30-22.30, Sa. 6.30-20.00, So. 8.00-20.00 |
Obwohl das alte Empfangsgebäude im Zweiten Weltkrieg und durch anschließende Abrüche verloren ging, ist der Hauptbahnhof auch wegen der kurz nach Kriegsende im Stil der 1950er Jahre erneuerten Empfangshalle ein wichtiges Zeugnis deutscher Eisenbahngeschichte. Besonders lohnenswert ist die Besichtigung der Bahnsteighalle und des Alten Wartesaals. Der Hauptbahnhof mit seinem Einkaufszentrum(Colonaden) ist jederzeit zugänglich(Läden, Gastronomie s.u.). Im Bahnhof und am Bahnhofsplatz gibt es zahlreiche Lokale für Rast, Erfrischung und Stärkung.
Hauptbahnhof Köln. Empfangshalle
Colonaden Öffnungszeiten |
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Der Rheinauhafen ist gut zu Fuß vom Hauptbahnhof an der Frankenwerft entlang zu erreichen. Ein Informationspavillon am Hafenamt zeigt ein Hafenmodell und bietet Material zur Geschichte und Zukunft des Hafens. Im Hafengelände gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr in Bistros, Restaurants und Kneipen. Von den historischen Gebäuden sind zu den Öffnungszeiten zugänglich: das ehem. Preußische Zollamt(Schokoladenmuseum), die Zollhalle 10(Sport- und Olympiamuseum), das Silo am Danziger Lagerhaus(Restaurant). Auf Anfrage können besichtigt werden: Städtisches Hafenamt(heute Verwaltung HGK) und das Krafthaus(facts&fiction).
Rheinauhafen mit Hafenbecken und Domblick
Die in der überlieferten Form 1936 entstandene Anlage mit Empfangsgebäude, Wirtschaftshof, Tower und zwei Hangars ist derzeit regelmäßig jederzeit nur von außen zu besichtigen. Innenbesichtigung nur nach Voanmeldung. Wir empfehlen die Fahrt nach Ossendorf(Taxi oder PKW) nur wenn ein Termin zur Innenbesichtigung angeboten wird.
Flughafen Butzweilerhof. Empfangsgebäude Rollfeldseite
Stiftung Butzweilerhof |
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Die Produktion von Kölnisch-Wasser ist so eng verwoben mit der Stadt Köln wie der Karneval und der Dom. Das Farina-Haus bietet die beeindruckende Architektur eines anspruchsvoll gestalteten Geschäftshauses aus dem fin-de-sieclé am alteingesessenen Standort der dort seit Anfang des 18. Jahrhunderts Parfüms produzierenden Familie Farina. Ein zu den Öffnungszeiten zugängliches Duftmuseum vermittelt die Geschichte der Parfüm-Herstellung in Köln. Die Führungen sind empfehlenswert. Das 4711-Stammhaus steht heute schräg gegenüber der Oper am Jaques-Offenbach-Platz mit der traditionsreichen Adresse Glockengasse. Das Gebäude wurde erst 1963/64 nach Plänen von Koep wieder aufgebaut, nachdem es durch den Bau der Nord-Süd-Fahrt am alten Standort nicht bleiben konnte. Im Erdgeschoß befindet sich ein großzügiger Verkaufsraum noch im Ambiente der 1950er Jahre. Auch im 4711-Stammhaus werden Führungen angeboten. Zur Geschichte der Kölnisch Wasserproduktion in Köln gehören auch das Blau-Gold-Haus am Domkloster neben dem Domhotel und die ebenfalls von Wilhelm Koep erbauten Werksanlagen in Ehrenfeld an der Venloerstraße.
4711 Stammhaus
Duftmuseum: Ö:Montag bis Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 11-16 Uhr |
4711-Traditionshaus Jeden Samstag findet um 13.00 h eine öffentliche Führung statt, Eintrittspreis pro Person 4 EURO. |
Das Schokoladenmuseum im Rheinauhafen ist mit etwa 500.000 Besuchern im Jahr eines der erfolgreichsten Museen in Deutschland. Gezeigt wird die Geschichte der Schokoladenherstellung und mit speziell für das Museum angefertigten Maschinen die Herstellung einiger ausgewählter Artikel aus der Fabrikation. Im Museum gibt es einen großen Museumsladen und ein großes Museumscafé mit herrlichem Blick auf den Rhein. Die Fabrik der Fa. Stollwerck ist nicht weit in fußläufiger Entfernung im Severinsviertel an der Annostraße. Das Severinsviertel ist auch mit der quirligen Severinsstraße, Severinskirche und Severinstorburg ein lohnenswertes Besuchsziel.
Schokoladenmuseum im Rheinauhafen
Schokoladenmuseum Köln GmbH Öffnungszeiten: |
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Die Werksanlagen der ersten Motorenfabrik der Welt an der Deutz-Mülheimer-Straße sind derzeit nur von außen zu besichtigen. Die Fahrt an die Stadtgrenze von Deutz/Mülheim lohnt, weil hier das Bild einer Industriestraße überliefert ist, wie es andernorts auch in den Industrierevieren in dieser Intensität nicht mehr erlebbar ist. Ebenfalls höchst beeindruckend ist die Etablierung eines anspruchsvoll gestalteten und ausgestatteten Hotels(The New Yorker mit netter Hotelbar) direkt gegenüber dem noch in Betrieb befindlichen Werksteil der Deutz AG. Ein Besuch dieses historisch enorm wichtigen Industriestandortes lohnt insbesondere in Kombination mit einer Besichtigung des Motorenmuseums der Deutz AG. Dieses Museum befindet sich allerdings etwas abseits gelegen im Industriegebiet Porz. Besichtigung ist nur mit Anmeldung möglich. Wir empfehlen die Museumsbesichtigung in Kombination mit einem Besuch in der Deutz-Mülheimer-Straße(Taxi, PkW).
Bauten der Deutz AG an der Deutz-Mülheimer-Straße
DEUTZ AG |
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Felten&Guilleaume gehört zu den noch aus handwerklicher Herkunft stammenden Traditionsfirmen von Köln. Das 1874 gegründete Carlswerk an der Schanzenstraße ist teilweise noch als Drahtwerk in Betrieb. Gebäude im Randbereich sind jedoch schon aus der industriellen Produktion entlassen und wurden zu verschiedenen Zwecken umgebaut. Besonders imposant gleich am südwestlichen Beginn der Schanzenstraße ist die ehemalige heute für TV-Studios genutzte Kabelfabrik. Das Erdgeschoß ist als Foyer mit Laden und Fast-Food-Service öffentlich zugänglich. Auch die Hauptverwaltung im weiteren Straßenverlauf wurde für Büronutzungen umgebaut. Im Dachgeschoß bedindet sich ein Fitneß-Studio mit kleiner Bar und schönem Blick über das Werksgelände und den Mülheimer Norden. Auch der weitere Weg die Schanzenstraße entlang bis zu den bundesweit bekannten Veranstaltungshallen "E-Werk" und "Palladium" lohnt sich. Umrundet man das gesamt Werkscarre findet man an der Holweider Straße und Keupstraße Reste der F&G-Werkssiedlung. Die Keupstraße ist ein ebenfalls überregional bekannter Ort mit Läden und Gaststätten türkischstämmiger Migranten. Die Schanzenstraße ist gut erreichbar mit der Straßenbahn(Linie 4 vom Neumarkt, Haltestelle Keupstraße).
Industrieller Kern im Felten & Guilleume - Gelände.
Die Maschinenfabrik Humboldt(seit 1924 Fusion mit der Gasmotorenfabrik Deutz, seit 1938 Klöckner-Humboldt-Deutz, Werk Kalk) war einer der Kölner Großbetriebe. In einigen Hallen an der Dillenburger Straße findet noch indutrielle Produktion statt: Humboldt-Wedag und Motorenfertigung Deutz AG. Andere Hallen wurden umgenutzt, so der "Kleine Maschinenbau" an der Neuerburg Straße als Spielstätte für das Kölner Schauspiel, Fertigung von Aufbereitungsanlagen für eine Freizeitnutzung(Kletterhalle, Veranstaltungen, BMX-Fahren mit öffentlich zugänglichem Café) und die Traktorenfabrik als eine gemischte Büro-/Gewerbeneutzung. Das Gelände läßt sich gut mit der U-Bahn(Line 1 vom Neumarkt bis Haltestelle Kalk-Post) von der Kalker Hauptstraße aus erreichen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch bei der an der Kalker Hauptstraße gelegenen Sünner-Brauerei, zumal im Sommer, wenn der Brauerei-Ausschank geöffnet ist.
Fabrikbauten der Maschinenfabrik Humboldt in Deutz. Christian-Sünner-Straße
Abenteuerhallen Kalk |
Gebr. Sünner GmbH & Co. KG |
Die bedeutende Werksarchitektur der Fordwerke in Köln ist leider von öffentlichen Wegen nicht einsehbar. Ein Besuch(Taxi oder PKW) lohnt nur bei Absprache eines Besichtigungstermins.
Fordwerke Köln.
Ford Werke GmbH |
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Untergebracht in einem Straßenbahndepot zeigt des Straßenbahnmuseum einen große Vielfalt von Straßenbahnfahrzeugen der Kölner Verkehrsbetriebe. Dem Museum angeschlossen ist eine Kneipe mit Außengastronomie. Das Museum ist sehr gut mit der Straßenbahn(Linie 3 und 18 vom Neumarkt oder Hbf) zu erreichen.
Straßenbahnmuseum in Thielenbruch
Historische Straßenbahn Köln e.V. Ö.: am 2. Sonntag jeden Monats 11-17 |
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